Historische Zeitreise der Waldstetter Feuerwehr

Von traurigen Tagen bis zu rauschenden Festen. Vereinsmitglied Werner Joos hat die Waldstetter Feuerwehrchronik aufwendig übersetzt und nun einem großen Publikum vorgestellt.

Waldstetten | Der Schulungsraum des Waldstetter Feuerwehrhauses war bis auf den letzten Platz gefüllt, als Werner Joos aus der überarbeiteten Feuerwehrchronik Geschichten vergangener Tage erzählte. In monatelanger Vorarbeit hat er die Aufzeichnungen, welche noch in der Schrift Sütterlin verfasst waren, in eine für uns heute lesbare Schreibweise übersetzt. Ein Glücksgriff für die Waldstetter Feuerwehr aber nicht zuletzt für die Kameradin Melanie Bader, die sich diesem Herzensprojekt angenommen hat.

Das Stammbuch aus dem Gründungsjahr 1871 beinhaltet zahlreiche spannende, lustige aber auch traurige Erzählungen vieler vergangener Jahrzehnte Waldstetter Feuerwehrgeschichte, wie das Publikum nun erfahren durfte. Gerade die Jahre um die beiden Weltkriege waren besonders aufreibend und verlustvoll für die Feuerwehrkameraden. Die neu beschaffene Motorspritze „Alemania“ der Firma Ziegler aus dem Jahr 1931 war hier eine große Hilfe bei der Brandbekämpfung. Von besonderer Bedeutung sind die Jahre Anfang der 60er. Eine neue Vereinsfahne sollte beschafft werden und das 90-jährige Gründungsfest stand bevor. Bei einer Hausammlung konnte der Kaufpreis der Fahne sogar übertroffen werden. Bei Hochzeiten, Festen aber auch Beerdigungen kam diese zum Einsatz. Der größte Quantensprung sollte aber dann 1968 in die Geschichte eingehen. Ein neues Feuerwehrauto wurde durch den Marktgemeinderat beschlossen und erworben. Vor allem weil es im Landkreis bis dahin nur eine Handvoll solcher Fahrzeuge gab. Dadurch konnten die Einsätze nun viel schneller und professioneller abgearbeitet werden. Gerade der Brand der alten Sägerei in Waldstetten im Jahre 1973 weckte auch heute noch Erinnerungen beim anwesenden Publikum. Anfang der 70er Jahre stand dann die Waldstetter Feuerwehr am Scheideweg. Es konnte für den freigewordenen Posten des Kommandanten kein Nachfolger gefunden werden. Auch aus diesem Grund wurde das 100-jährige Jubiläum nicht gefeiert. Jedoch konnte durch einen Kurswechsel doch noch ein Kandidat gefunden werden. So wurde auch das Gründungsfest etwas verspätet, aber dennoch groß gefeiert.

Durch seine lockere und unterhaltsame Art hat Werner Joos bei dieser kurzweiligen Lesung das Publikum in eine andere Zeit zurückversetzt. Die Vorstandschaft dankte dem Liebhaber Südtiroler Spezialitäten mit einem entsprechenden Präsentkorb. Im Anschluss übergab Werner Joos der Vorstandschaft die übersetzten Werke für die Nachwelt.